Scala #22 – Simon Kempston
Der Empfang für Simon Kempston im Hause Scala sollte sich dann im Konzerttagebuch als ein Highlight von Simons Tour wiederfinden – weil es zum Begrüßungskaffee und -tee auch noch Pancakes gab!
Die Scala füllte sich diesmal gar nicht so recht und zu Konzertbeginn waren gerade mal 11 Leute da und am Ende waren wir 13. Ich hatte echt ein mieses Gefühl, weil wir sonst immer mehr als 20 Gäste im Publikum haben. Wir rückten als kleine Gruppe zusammen und nah an Simon heran und wir brauchten mal keine Bierbänke.
Simon nahm die Herausforderung an und spielte seine Titel mit großer Geste und erzählte in feinstem Schottisch die Geschichten zu den Titeln. Mit seinem Humor brachte er uns ein ums andere Mal zum Lachen. Besonders amüsant ist mir die Geschichte seiner Gitarrenausbildung in Erinnerung. Seine Mutter hat ihn seit einem Alter von 8 Jahren zum Gitarrenunterricht geschickt, da gab es kein Abweichen, kein Rugby oder Fussball. Nach einem Ausflug zur elektrischen Gitarre und nach London in die Fänge des Musikbusiness als Jugendlicher, kehrte er zur klassischen Gitarre und in seine schottische Heimat zurück und ist seitdem mit seinen eigenen Liedern sehr erfolgreich. Seine Mutter sollte sich eigentlich freuen, dass er wieder akustisch zupft, aber mehr ist sie derzeit besorgt, wie es wohl um Simons Rente steht…
So hörten wir einen Querschnitt an Songs und Instrumentals aus seinen Soloalben. Die Instrumentals waren oftmals Einstimmungen zu den gleich anschließenden Songs. Man hört in Simons Liedern oft seine schottischen Wurzeln. Für mich war das mehr am Gesang festzumachen, der oft auch typisch schottische Weisen und Singmuster zitiert. Genauso souverän geht Simon Kempston mit der Gitarre um und zupft sich durch sein Werk mit einer Leichtigkeit, die die darunter liegende Komplexität verdeckt. Manchmal lässt jagt er über die Bünde um kurz später die Finger nur noch federleicht über die Saiten gleiten zu lassen. Und immer ist in den Liedern neben der Geschichte auch der musikalische Spannungsbogen, der das Publikum so fesselt, dass auch an den leisesten Stellen nicht mal das Atmen zu Hören ist.
Für einen Soloabend nur mit Gesang und Gitarre war das Konzert ein ganz besonderer Farbtupfer! Ich habe mich im Nachhinein gefühlt, als hätte ich ein audiovisuelles Buch gehört, so intensiv und lustig waren die Geschichten zwischen den Songs. Auf dieses Erlebnis haben wir uns in der Nacht einen guten schottischen Whiskey gegönnt.
Bei den Spenden zeigten sich alle sehr großzügig, so dass sich der Abend für Simon auch finanziell gelohnt haben dürfte. Dafür ein Dankeschön an alle, die da waren.
The welcome for Simon Kempston at the Scala turned out to be a tour-highlight as he wrote next morning in the Scala concert diary. and that’s because he had pancakes for teatime!
The Scala was for the first time ever filled with less than 20 people, in the end we were 13. I felt a bit worried and unsure whether this evening could go wrong or at least as a financial loss for Simon. But fortunately nothing of that happened.
We gathered closely around Simon and off he went. Simon played his songs with great verve, talked in his best Scottish the stories behind his songs and put a smile on everybody’s face with his lovely kind of humor. I remember the story of his mother urging him to guitar lessons since he was 8. There was no chance to break the rules, no football or rugby with his friends. But after an excursion to electrical guitar and to the clutches of the music business in London when he was a teenager he returned to Scotland and to the classical guitar. Since then he’s very successful with his songwriting. His mother should be happy that Simon returned a plays the guitar the way sh always wanted him to, but now she worries about his pension as a professional musician…
Simon played songs and instrumentals from all of his albums. Especially the instrumentals where always kind of a bridge to the following song. There are strong scottish roots in his way of singing and playing his songs when he cites scottish tunes. In the same sovereign and light way he treats his guitar and plucks his guitar in a way you night overlook the complex structures of the compositions. And always there’s the musical tension within the songs beside the story that’s enchanting the audience, nobody in the audience seemed to breathe in the quietest moments.
It was a very special experience for an acoustic set with only voice and guitar. The intense storytelling and Simon’s humor made me feel like I had listened to an audio-visual book. And so we had ourselfes a good scottish whiskey after the show and enlarged some issues of the songs.
A big thank you Simon for that special night and huge thanks to everybody who came around and donated so generously!